Kulturbüro Elisabeth Berlin
Kultur Raum geben

Human Rights Film Festival Berlin

Friday, 14. October 2022 bis Thursday, 20. October 2022
Villa Elisabeth

Filme - Forum - Talks - Ausstellung

Das Human Rights Film Festival Berlin stellt jährlich 10 Tage lang Geschichten aus allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt, die auf eindringliche Weise menschliches Handeln, den gesellschaftspolitischen Status Quo und grundlegende Themen wie Demokratie, Gerechtigkeit, Freiheit und Umweltschutz behandeln und reflektieren. Durch Diskussionen und Q&As mit Filmemacher:innen, Aktivist:innen und Expert:innen schafft das Festival eine Plattform, um neue Perspektiven auf unsere Welt zu gewinnen.

Die Villa Elisabeth ist in diesem Jahr das Zentrum des Festivals mit einer AUSTELLUNG, der Reihe TALKS und dem FORUM (11 Workshops, 3 Konferenzen, 5 Filme).
Alle Infos unter: www.humanrightsfilmfestivalberlin.de

Das Human Rights Film Festival Berlin widmet sich in diesem Jahr Menschen, die für ihre Überzeugung alles riskieren. Die für ihre Freiheit kämpfen und uns zeigen, dass eine bessere Zukunft möglich ist. Dokumentarfilme sind ein wirkungsvolles Mittel, um Menschen zu inspirieren und ihr Bewusstsein für Menschenrechtsverletzungen zu stärken. Erkunde jetzt das gesamte Programm, das in vielen bekannten Programmkonos der Stadt zu ehen ist. 

Organisator des Festivals
Das Festival wurde 2018 von Aktion gegen den Hunger ins Leben gerufen, um Menschen zu bewegen und einen Wandel in Denken und Handeln zu bewirken. Die internationale humanitäre und entwicklungspolitische Organisation setzt sich in rund 50 Ländern der Welt für Menschen in Not ein. Seit 40 Jahren kämpfen sie gegen Hunger und Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung, leistet Nothilfe und unterstützt Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.

Human Rights Film Forum
Das Human Rights Film Forum ist eine internationale Plattform, um gemeinsam an exzellentem und wirkungsvollem Storytelling und der Entwicklung von innovativen Ideen im Kontext der Menschenrechte, des Klimawandels und der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung zu arbeiten. Wir möchten zusammen mit internationalen Expert*innen interdisziplinäre Ansätze diskutieren, unser Wissen austauschen und voneinander lernen. Im Rahmen des mehrtägigen Programms werden Best-Practice-Beispiele vorgestellt sowie neue Perspektiven und Ansätze erörtert. Wir schaffen eine Plattform für Kultur- und Filmschaffende sowie für Aktivist*innen und Vertreter*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen, um ihre Kräfte zu bündeln und ein starkes Kollektiv zu bilden.

 

TALKING HUMANITY
"Talking Humanity" ist die neue Gesprächsreihe des Human Rights Film Festival Berlin. Gemeinsam mit unseren Partnern laden wir Persönlichkeiten von internationaler Ausstrahlung ein, sich zu Fragen unserer Zeit zu äußern. Die Gesprächsreihe setzt mit ihrer reduzierten Form bewusst einen Kontrapunkt zur Nachrichtenflut und lädt das Publikum ein, sich gemeinsam mit den Expert:innen intensiv einzelnen Thematiken zu widmen. Gemeinsam wollen wir die Themen von verschiedenen Perspektiven beleuchten, durchaus auch kontrovers diskutieren und nicht zuletzt zu einem offenen Dialog beitragen.

Die Teilnahme an den Talks ist kostenfrei, wir bitten aber um eine Registrierung vorab. Die Veranstaltungen finden in deutscher Sprache statt. Veranstaltungsort ist das Festivalzentrum in der Villa Elisabeth (Berlin Mitte). Die Liste der Expert:innen wird fortlaufend ergänzt.

14. Oktober, 18.30 Uhr
Raubkunst: Der Kampf um die Rückgabe afrikanischer Kunst

Wem gehört die afrikanische Kunst in Europas Museen? Gemeinsam mit Expert*innen gehen wir der Frage nach, warum in der Kolonialzeit geraubte afrikanische Kunstschätze nicht schon längst an die Herkunftsländer zurückgegeben wurden und wie es gelingen kann, dass der Austausch zwischen ehemaligen Kolonialmächten und jenen die unter ihnen gelitten haben endlich auf Augenhöhe geführt wird.

Input:
Njobati Sylvie, Aktivistin mit Schwerpunkt Restitution und Multimedia-Künstlerin

Eine Diskussion mit
Bénédicte Savoy, Professorin, Fachgebietsleiterin für Kunstgeschichte der Moderne an der TU Berlin
Tahir Della, Sprecher der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland
Stefan Rössel, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik, Auswärtiges Amt
Celia Parbey, Journalistin

Anschließend an die Diskussion wird der Film "Restitution? Africa's Fight for Its Art" gezeigt.

 

15. Oktober, 16.30 Uhr
Krisen-Hopping - Was interessieren uns die Katastrophen und Kriege von gestern?

Die Nachrichtenwelt ist schnelllebig, und die Schlagzeile von gestern wird spätestens morgen von einer neuen abgelöst. Was bleibt sind die Krisen und Konfliktregionen dieser Welt, die mehr Aufmerksamkeit bräuchten, um nicht in Vergessenheit zu geraten. So schnell wie wir aufschreien bei Menschenrechtsverbrechen und humanitären Krisen, so schnell spulen wir auch weiter. Was bleibt sind Regionen und Menschen die unsere Hilfe brauchen. Wie schaffen wir es menschliches Leid nicht zu vergessen und angemessen darzustellen?

Eine Diskussion mit
Mohammed Amjahid, Journalist
Mura Camann, Johanniter
Alexander Lurz, Greenpeace
Jan Sebastian Friedrich Rust, Aktion gegen den Hunger
 

16. Oktober, 17:00 Uhr
Lesung: Kira Vinke „Sturmnomaden“
Wie der Klimawandel uns Menschen die Heimat raubt

Die Klimakrise wird Millionen die Lebensgrundlage entziehen. Welche Möglichkeit haben wir noch, dem Klimawandel zu begegnen und den Betroffenen ein Bleiben oder eine Abwanderung in Sicherheit und Würde zu ermöglichen?
Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, gibt in ihrem bahnbrechenden, von Forschung und weltweiten Recherchen getragenen Buch den von der Klimakrise bedrohten Menschen Gesicht und Stimme.

Moderation: Lisa Jörke, Aktion gegen den Hunger

 

16. Oktober, 18.30 Uhr
Gespaltene Gesellschaften: Wie schaffen wir mehr globale Gerechtigkeit?

Angetrieben durch die Pandemie, die Klimakrise sowie Kriege wird die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer. Sie betrifft nicht nur Einzelne, sondern sie gefährdet auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Funktionsfähigkeit von Demokratien weltweit. Während die Mehrheit immer weniger hat, haben einige wenige immer mehr. Wie können wir dieser gefährlichen Dynamik in Zeiten multipler Krisen entgegenwirken?

Eine Diskussion mit
Lilli Amankwah, Bonn Institute
Neven Subotić, Neven Subotic Stiftung
Florian Westphal, Save the Children
Njoki Njehu, Feministin und Aktivistin

co-kuratiert durch GIZ

 

17. Oktober, 18.00 Uhr
Entwicklung und Diplomatie: Mit Feminismus gegen den Hunger?

Feministische Außen- und Entwicklungspolitik sind spätestens seit dem Amtsantritt von Annalena Baerbock und Svenja Schulze auch in Deutschland ein Begriff. Doch was versteckt sich hinter diesen Begriffen und worin liegen die Chancen einer feministischen Außen- und Entwicklungspolitik im Kampf gegen den Hunger?

Intro:
Gollaleh Ahmadi, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
Anna Ramskogler-Witt, Human Rights Film Festival Berlin

Eine Diskussion mit:
Aya Chebbi, Nala Feminist Collective
Hannah Neumann, Abgeordnete des Europäisches Parlament
Bärbel Kofler, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundes­ministerin für wirt­schaft­liche Zusammen­arbeit und Ent­wicklung

 

17. Oktober, 19.30 Uhr
Exklusive Vorpremiere: Die Klima-Monologe

Dürren, Überschwemmungen, Stürme. Unbewohnbare Zonen und Verteilungskämpfe breiten sich aus. Das Zeitfenster, das noch zum Handeln bleibt, wird immer kleiner. Die Klima-Monologe erzählen von den weltweiten Kämpfen verschiedenster Menschen gegen den Klimawandel.

Im Rahmen des HRFFB bietet Sara Hiruth-Zoudi eine exklusive Vorpremiere von einem der Klima-Monologe dar. Im Fokus steht der Kampf einer jungen Frau aus Bangladesch, die versucht, den immer häufiger und stärker werdenden Zyklonen zu trotzen.

Im Anschluss findet eine Diskussion statt mit dem Autor und Regisseur der Klima-Monologe, Michael Ruf, zum Thema "Wie sollten wir über die Klimakrise erzählen?". Michael Ruf ist Gründer von "Wort und Herzschlag". Seine Stücke Asyl-Monologe, Asyl-Dialoge, NSU-Monologe und Mittelmeer-Monologe wurden mehr als 900 Mal aufgeführt, darunter im Deutschen Schauspielhaus Hamburg.

 

18. Oktober, 18.30 Uhr
Der genaue Blick im Krieg – Aus der Ukraine berichten

Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst, heißt es oft. Putins Krieg gegen die Ukraine ist ein besonderes Beispiel massiver und wirksamer Lügenpropaganda. Um die Ereignisse besser zu verstehen, sind wir auf genaue Reportagen angewiesen. Doch wie frei ist Berichterstattung im Krieg? Wie sehr bestimmt der Krieg deren Fokus und Sprache? Der Dokumentarfilmer Kristof Gerega wollte den politischen Aufbruch einer neuen Generation in der Ukraine nach dem Euromaidan 2014 festhalten – sein Filmtitel "Beyond Revolution - Fighting for Democracy" (Dt: „Generation Euromaidan - Sehnsucht nach Demokratie“) hat seit Kriegsbeginn auch eine wortwörtliche Bedeutung. Wie geht der innenpolitische Kampf gegen Korruption heute weiter, im Verteidigungskampf gegen Russland? Moritz Gathmann berichtet als Chefreporter von „Cicero“ seit dem Februar 2022 immer wieder aus der Ukraine. Wie kämpft man für die Wahrheit in diesem Krieg?

Eine Diskussion mit
Natascha Freundel, Journalistin
Moritz Gathmann, Journalist
Kristof Gerega, Regisseur

 

18. Oktober, 20.30 Uhr
Live Podcast: My PoC Bookshelf
Podcast mit Georgina Fakunmoju und Josephine Apraku

Moderatorin Georgina Fakunmoju wird die Autorin Josephine Apraku zu Gast haben, die gerade ihr neues Buch „Kluft und Liebe: Warum soziale Ungleichheit uns in Liebesbeziehungen trennt und wie wir zueinanderfinden“ veröffentlicht hat. Georgina Fakunmoju macht mit “My PoC Bookshelf” schwarzes, indigenes und PoC Wissen, die Kulturen und Erfahrungen in all ihrer Vielfalt sichtbar und will damit Repräsentationen schaffen für BIPoCs in Deutschland, die sich von weißen Perspektiven nicht abgeholt und gesehen fühlen.

 

19. Oktober, 18:30 Uhr
Pressefreiheit: Welchen Preis hat die Wahrheit?

Mit der Erosion von Menschenrechten und dem erstarken repressiver Regime schwindet die Pressefreit weltweit. Immer mehr Journalist*innen geraten unter Druck, werden bedroht oder sogar ermordet. Der Preis die Wahrheit zu berichten ist weltweit gestiegen – eine der wichtigsten Säulen der Demokratie gerät damit mehr und mehr ins Wanken. Was kann diesem Negativtrend entgegengesetzt werden? Und welche Motivation haben Journalist*innen weiterzumachen?

Eine Diskussion mit
Alexander Sängerlaub, Bonn Institute, futur eins
Gabriel Shipton, Produzent
Christian Goiny, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
Anna Ramskogler-Witt, Human Rights Film Festival Berlin

 

20. Oktober, 13:00 Uhr
Bildung: Das Fundament für die Zukunft

Weltweit sind derzeit über 244 Millionen Kinder nicht in der Schule und fast die Hälfte aller Kinder auf der Flucht hat keinen Zugang zu Bildung. Die Konsequenzen sind schwerwiegend. Der Mangel an guter Bildung resultiert zum einen oftmals in Arbeitslosigkeit und einhergehender Armut. Zum anderen sind Kinder, die in schwer von Armut und Krisen heimgesuchten Regionen aufwachsen und keinen Zugang zu Bildung haben, einem weitaus höheren Risiko ausgesetzt, früh verheiratet sowie Opfer von Kinderarbeit und Gewalt zu werden. Gemeinsam mit der Global Partnership for Education diskutieren internationale Akteur*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Kultur, wie man diesem Negativtrend entgegenwirken kann und wie Bildung eine Lösung für gegenwärtige Krisen und die Herausforderungen von Morgen sein kann.

Kuratiert durch Global Partnership for Education.

 

20. Oktober, 18:30 Uhr
Kinder im Netz: Missbrauch bekämpfen, ohne Persönlichkeitsrechte zu verletzen?

Es ist das weltweit am schnellsten wachsende Verbrechen: die Verbreitung von Kinderpornographie im Netz. Und Europa ist ein Drehkreuz dafür: Was können wir dem Missbrauch im Netz entgegensetzen? Welche Rolle kann dabei die geplante europäische Datenschutzverordnung spielen und welchen Einfluss hat diese auf unsere Privatsphäre?

Interview:
Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Eine Diskussion mit
Nikki Holmes, Child Wise
Linda Vierecke, Journalistin
Daniel Moßbrucker, Journalist