Kulturbüro Elisabeth Berlin
Kultur Raum geben

Schule des Weitergebens

“Die Schule des Weitergebens” ist eine Plattform für intergenerationellen Austausch, bei der ältere Frauen Praktiken aus den Bereichen Handwerk, Natur, Heilmittel- und Nahrungszubereitung, Community-building und Selbstreflektion, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt haben, vorstellen und mit anderen teilen.

Fr, 8.9. von 13 bis 16 Uhr

Die Welt en Miniature - Rosetten sticken mit Brigitte Wenck

Brigitte Wenck (*1933, Ostschlesien), die sich schon früh zur Textilkunst hingezogen fühlte, fand einen Weg, ihr Hobby in ihren Beruf als Krankenschwester zu integrieren, und wurde in den 1970er Jahren zur Ergotherapeutin, die das Handwerk als Methode zur Wiederherstellung der geistigen und körperlichen Gesundheit einsetzte. In ihrer eigenen künstlerischen Tätigkeit, insbesondere als Puppenrestauratorin und Herstellerin von raffinierten Puppenkleidern, demonstriert sie die Magie der Arbeit in kleinem Maßstab.

In diesem Workshop wird Frau Wenck die Technik des Stickens von filigranen "Rosetten" mit feinem Garn und Nadeln vorstellen. Diese geometrischen, Mandala-ähnlichen Spitzenkompositionen erinnern an Schneeflocken und wie bei diesen sind die Möglichkeiten der Variation so vielfältig wie die HerstellerInnen selbst.

 
Fr, 20.10. von 13 bis 16 Uhr
Spirituelles Körperlernen mit Ellen Kubitza
Ellen Kubitza (*1937, Berlin) ist Mitbegründerin des Bibliodramas in Deutschland und war lange in der Jugendarbeit und Erwachsenenbildung tätig. Ausgebildet bei der Tänzerin Katya Delakowa, entwickelte sie deren Ansatz des Körperlernens weiter, kreierte eigene Wahrnehmungs- und Achtsamkeitsübungen und entfaltete somit eine Praxis körperorientierter Spiritualität. Spirituelles Körperlernen greift Elemente aus Feldenkrais, Kinästhetik und Eutonie auf und arbeitet mit Bewegungen, Haltungen und Erfahrungen aus dem Alltag. 

In dieser „Schule des Weitergebens“ wird Ellen Kubitza davon erzählen, wie Bewegung ihr Leben geprägt hat und prägt. Anhand einiger spielerischer Übungen wird sie das Spirituelle Körperlernen als ganzheitliches Geschehen vorstellen, das den Menschen in seiner körperlichen, geistigen und seelischen Dimension in den Blick nimmt, berührt und bewegt, belässt und verändert und wie ein liebevolles Bewusstsein des Körpers den Alltag begleiten kann.

Fr, 10.11. von 13 bis 16 Uhr
Am Ende des Lebenszyklus von Lebensmitteln: Essen, Fermentieren, Kompostieren mit Petra Langheinrich
Am Ende ihrer Haltbarkeit haben unsere Lebensmittel noch viele Möglichkeiten auf ein weiteres Leben: entweder als unser Essen, frisch und fermentiert, oder als Bereicherung für den Kompost und dessen anschließende Weiterverwendung als fruchtbare Erde. Petra Langheinrich ist Feuer und Flamme für vollständige, gesundheitsfördernde Lebensmittelnutzung und möchte uns Umgangsweisen mit dem wertvollen Rohstoff näherbringen, die sowohl unserem Körper als auch der Umwelt zugute kommen. 

Im Workshop lernen wir unterschiedliche Stadien der Dekomposition erkennen und wie man diese mittels Fühlen, Riechen, Sehen und Schmecken sicher erkennt. Mit Lebensmitteln, die sie mit dem Verein The Real Junk Food Project Berlin e. V. täglich in Bioläden und am Großmarkt rettet, werden wir die Grundlagen des Fermentierens lernen und ausprobieren. Sie zeigt uns gleichzeitig wie aus dem dabei abfallenden Biomüll und altem Laub fruchtbare Komposterde wird, die sogar den traurigsten Berliner Hinterhof in einen üppigen Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen verwandelt.

 
 

Vergangene Workshops:

Fr, 10.3. von 13 bis 16 Uhr: Fingerspitzengefühl!
Ingrid Schimkönig führt uns in die jahrtausendealte Praxis des Fadenspinnens mit der Handspindel und dem Spinnrad ein.

Fr, 21.4. von 13 bis 16 Uhr: Texte des Lebens
Petra Stolle stellt ihre lebenslange Praxis des Tagebuch-Schreibens vor und eröffnet uns den Raum für das Schreiben und die eigene Wahrnehmung unserer inneren und äußeren Welten.

Fr, 19.5. von 13 bis 16 Uhr: Fingerspitzengefühl! (Teil 2, auch für neue Interessenten)
Ingrid Schimkönig setzt ihre Einführung in die jahrtausendealte Praxis des Fadenspinnens mit der Handspindel und dem Spinnrad fort. Keine Vorkenntnisse erforderlich.

So, 25.6. von 13 bis 16 Uhr: Aus alt macht neu!
Mit dieser Praxis verbindet Beate Wild die Liebe zu Textilien mit ökologischem Denken und einer Kreativität der ungeahnten Möglichkeiten. Bringen Sie einfach Ihre alten, liebgewonnenen Textilien oder Kleidungsstücke mit. Der Workshop wird Prozesse anstoßen und Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie die Stücke umarbeiten oder auch ganz neu gestalten können.

Der Eintritt ist frei, die Platzzahl aber begrenzt, daher bitte anmelden: cafelisbethatelisabeth.berlin (subject: Anmeldung%20zur%20Schule%20des%20Weitergebens)  oder telefonisch: 030 4004 3349 (AB des Café Lisbeth).

Bildcollage: Alexis Hyman Wolff, Bildquellen: Warburg Iconographic Database, Bojana Fuzinato, 2022

Zur Reihe "Schule des Weitergebens"

Die „Schule des Weitergebens“ ist ein sozial-künstlerisches Projekt, das sich der Anerkennung und Sichtbarkeit des Könnens und der Erfahrungen älterer Frauen widmet. Als Plattform für den Austausch und die Weitergabe von verkörperten Praktiken (embodied practices) dient das Format dem intergenerationellen Wissenstransfer: So sollen die wachsende Sehnsucht jüngerer Menschen nach dem Erhalt des verlorengehenden Wissens einerseits und die Kompetenzen älterer Menschen, die manchmal von Isolation betroffen sind, miteinander ins Gespräch gebracht werden. Das Projekt will Praktiken in den Bereichen Handwerk, Natur und Ökologie, Gemeinschaftsbildung sowie die Zubereitung von Nahrung und Heilmitteln vermitteln: Wissen, das vielerorts verloren geht, dessen Bewahrung aber ein starkes Moment von persönlicher Identität, Resilienz und Selbstermächtigung enthalten kann. Im Café Lisbeth soll eine Reihe von monatlichen Workshops organisiert werden, in denen die Weitergabe und Entfaltung dieses Wissens mit dem Erzählen von Geschichten und Gesprächen verbunden werden.
Kuratiert von Alexis Hyman Wolff.

AURUF: Die Schule des Weitergebens im Café Lisbeth sucht Kontakt zu älteren Frauen, die im Rahmen eines intergenerationellen Projekts mit jüngeren Menschen in Austausch kommen möchten. Die Idee dahinter ist es, eine Praxis aus den Bereichen Handwerk, Natur, Heilmittel- und Nahrungszubereitung, Community-Building oder Selbstreflektion, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt hat, weiterzugeben. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der Kuratorin Alexis Hyman Wolff: cafelisbethatelisabeth.berlin oder hinterlassen einen Nachricht auf unserem AB: 030 4004 3349.

Das Café Lisbeth wird im Programm "Dritte Orte" unterstützt durch die Landeskirche - Evangelische Kirche Berlin Brandenburg Schlesische Oberlausitz.