KONTRAKLANG: Nist-Nah | Pak Yan Lau & Bakunawa
19.30 Uhr
Neue Musik | Konzert | Gamelan | Percussion | Elektronik
KONTRAKLANG präsentiert im September zwei aktuelle europäische Ensembles, die sich in ihrer Musik explizit auf Gamelan beziehen.
Das Ensemble Nist-Nah wurde 2020 gegründet. Das neunköpfige Ensemble wird angeführt vom australischen Drummer und Komponisten Will Guthrie und ist im französischen Nantes beheimatet. Alle Musiker*innen der Gruppe sind alle für sich herausragende Expert*innen im Gebiet von traditionellem Gamelan, zeitgenössischer Komposition, Noise, Jazz und allem, was dazwischen liegt. Nist-Nah performt mit Drum Kits, herkömmlicher und Junk-Perkussion sowie einem kompletten Set javanischer Gamelan-Instrumente.
Die Musik von Nist-Nah distanziert sich dabei deutlich von trockenem akademischem Diskurs oder einem fragwürdigen Exotismus. Vielmehr stehen klangliche Fragen im Vordergrund: hier werden mal schnelle arpeggierte Figuren von einem manisch geschäftigen Schlagzeug angetrieben, während melodische Linien in Zeitlupe darüber schweben. Dann werden in abrupten Tempowechseln, fragmentierten Unisono-Passagen und monumentalen Grooves Einflüsse von balinesischem Kecak, Ornette Coleman, javanischer Hofmusik und Miles Davis’ Dark Magus hörbar.
Mehr Hände. Mehr Möglichkeiten. Mehr Drones. Mehr Polyrhythmen. Mehr Spaß. Das war der Ausgangspunkt und die Idee für Bakunawa, die die Komponistin Pak Yan Lau mit ihrem frisch gegründeten Ensemble, bestehend aus den Musiker*innen Vera Cavallin, Giovanni Di Domenico, João Lobo und Theo Lanau realisiert. Die Musiker*innen tauchen tief in das Klangspektrum von verstimmten Spielzeugklavieren, abgenutzen Gongstäben, präparierten Harfen, Metallröhren und Ringmodulatoren ein. Reiche harmonische Texturen von eher unkonventionellen Instrumenten formen einen eindringlichen Klangeindruck mit fesselnden mikrotonalen Details. Die zugrundeliegenden Rhythmen bewegen sich in gespenstischen Mustern bewegen und sind von der philippinischen Mythologie inspiriert, in der der mondverschlingende Seedrache Bakunawa durch lautes Trommeln auf Töpfe und Pfannen verscheucht wurde.
Mit:
Ensemble Nist-Nah: Prune Bécheau, Charles Dubois, Thibault Florent, Will Guthrie, Amélie Grould, Mark Lockett, Sven Michel, Lucas Pizzini, Arno Tukiman – Gamelan, Perkussion
Pak Yan Lau Bakunawa Ensemble: Pak Yan Lau – Komposition, Perkussion, Toy Piano, Elektronik
Vera Cavallin – Perkussion, präparierte Harfe
Giovanni Di Domenico – Perkussion, Toy Piano
João Lobo – Perkussion, Toy Piano
Theo Lanau – Perkussion, Toy Piano
Programm:
Ensemble Nist-Nah: Prune Bécheau, Charles Dubois, Thibault Florent, Will Guthrie, Amélie Grould, Mark Lockett, Sven Michel, Lucas Pizzini, Arno Tukiman
Pak Yan Lau Bakunawa Ensemble: Pak Yan Lau, Vera Cavallin, Giovanni Di Domenico, João Lobo, Theo Lanau
* begleitend zu diesem Konzert wird Audiodeskription angeboten, um diese für blinde und sehbehinderte Zuschauer*innen zugänglich zu machen
17:00 - Gamelan workshop mit Will Guthrie (Eintritt frei)
18:30 - Tastführung / Haptic Access Tour
19:00 - Einlass
19:30 - Konzertbeginn
Tickets: 15 / erm. 12 €
Online via: eventbrite.com
Veranstalter: Kontraklang in Kooperation mit dem Kultur Büro Elisabeth
Gefördert durch die Spartenoffene Förderung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin. Ein Projekt im Rahmen von REMAIIN – Radical European Music and its Intercultural Nature. Kofinanziert durch Creative Europe.
KONTRAKLANG ist eine Konzertreihe für zeitgenössische Musik, die die Vielfalt der Berliner Szenen der zeitgenössischen Musik widerspiegelt und ist zugleich ein Forum für aktuelle Strömungen. KONTRAKLANG präsentiert Kammermusik sowie neue künstlerische Ansätze, mit denen sie in einen kontinuierlichen Austausch tritt, etwa Klangkunst, Composer-Performer-Praktiken, medienbasierte künstlerische Arbeit und Musiktheater. Mit einem eklektischen und dynamischen Programm, in dem unterschiedliche Stile und Musikergenerationen vertreten sein werden und Geschlechtergleichstellung berücksichtigt wird, richtet sich Kontraklang an ein ebenso großes, bunt gemischtes Publikum.
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Foto © Alexia Touissaint