Unser Abschied von der St. Johannes-Evangelist-Kirche

St. Johannes-Evangelist ist eine Kirche mit einer bewegten, recht ungewöhnlichen Geschichte:
Gegen 1900 erbaut hat sie den Krieg nahezu unbeschadet überstanden. Allerdings war ihre Gemeinde so stark dezimiert, dass ihre Mitglieder 1978 auf die benachbarten Gemeinden aufgeteilt wurden. St. Johannes-Evangelist wurde an die Humboldt-Uni vermietet und diente ihr als Bücherdepot, als Wissensspeicher, bis unter das Dach gefüllt mit Dissertationen. Nach der Rückgabe an die Gemeinde wurde St. Johannes-Evangelist am 10.01.2003 von Bischof Wolfgang Huber wieder eingeweiht und als sakraler Raum und als Ort für kulturelle Veranstaltungen geöffnet. Seither hat das Kultur Büro Elisabeth diesen einzigartigen Ort in der Auguststraße als offenen Raum für Kunst und Kultur entwickelt; insbesondere zeitgenössische Ausstellungen und Installationen, Musik- und Sound Art-Projekte treten mit diesem besonderen Raum in Dialog und durch ihn mit dem Publikum in Berlin-Mitte.

So ist St. Johannes-Evangelist Spielstätte renommierter Festivals  gewesen – musikfest berlin der berliner festpiele, Zeitfenster - Biennale für Alte Musik, Biennale für zeitgenössische Kunst, Art France, Berlin Art Week u.a.. Aber auch viele Einzelprojekte der Freien Szene fanden hier einen inspirierenden Ort: angefangen im Jahr 2003 mit „Mondspiegel“, einer Konzertinstallation von Rebecca Horn, über „Habibi“ von Adel Abdessemed im Jahr 2006 bis hin zu „Six Bells“ und dem großen Osmodrama-Festival in diesem Jahr.

Gemeinsam mit dem Kulturausschuss der Gemeinde laden wir Freunde, Projektpartner, Wegbegleiter, Gemeindemitglieder und alle Interessierte herzlich ein, sich am Do, 15. Dezember um 19.30 Uhr mit uns von St. Johannes-Evangelist zu verabschieden.

Für das Kulturbüro-Team,  
Thekla Wolff und Isabel Schubert

Für die Kultur-AG der Ev. Kirchengemeinde am Weinberg,
Karsten Bammel